Donnerstag, 26. Februar 2015

Das Vegansein

Als mir nach vielen Jahren des Vegetarischseins die Erleuchtung kam das ich meinem Denken und Fühlen nur durch eine vegane Lebensweise gerecht werden kann hat sich mir ein Wall von Fragen gestellt! 
Ich habe mich in der Anfangszeit seeeeehr intensiv durchs Internet gelesen! (kann ich jedem nur empfehlen!)
Nachdem mir dann klar war 100% vegan geht nicht, stellte sich mir die Frage: wie vegan bin ich? Ehrlich gesagt stellt sich mir diese Frage auch jetzt immer mal wieder! 
Vegansein ist ja schließlich kein Verein bei dem es eine strikte Vorschrift oder Liste gibt was DER Veganer darf und was nicht! (Bei so manchen dummen Fragen die einem die Allesesser so stellen könnte man allerdings davon ausgehen, dass die meinen es gäbe sowas, was mich im Übrigen manchmal etwas grummelig macht!) 
Ich DARF auch vom Hochhaus springen, das WILL ich aber nicht! 
Es ist also eine Willensfrage und jeder muss für sich raus finden oder entscheiden was er will und was nicht.

Wikipedia sagt: [Aktuelle Bedeutungswörterbücher der deutschen Sprache definieren den Veganer beziehungsweise die Veganerin als „Vegetarier, der vollständig auf tierische Produkte verzichtet“ oder als „Anhänger des Veganismus“.] 

"Anhänger des Veganismus" auch eine geile Definition, wer sich das schon wieder ausgedacht hat!? 
Klar ist: Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte sind tabu! 
Aber was ist mit diesen ganzen Inhaltsstoffen mit denen man sich eigentlich noch nie beschäftigt hat, Milchsäure, Schellack, Lanolin, Casein, Karmin (E 120), generell die ganzen E-Nummern usw. usw.
Da muss man erst mal durchsteigen, was ist tierischer Herkunft und was nicht? 
Ganz schwierig finde ich die Inhaltsstoffe die sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft sein können... Ess ichs oder ess ichs nicht? Ich persönlich handel dabei nach Gefühl.

Im Internet gibt es auf einigen Seiten und Foren viele Produktanfragen an die jeweiligen Firmen. Das finde ich generell echt ne feine Sache. Problematisch dabei ist, dass die Firmen auch nicht immer ehrlich (oder unwissend!?) sind, das sich Produkte bzw. Rezepturen auch mal ändern und zu guter Letzt, wenn ich im Supermarkt stehe und mich frage ob ich das jetzt kaufen kann oder nicht, kann ich ja auch nicht (immer) erst mal recherchieren…

Also bleibt die Frage, wie vegan bin ich!?

Mittwoch, 18. Februar 2015

Perfektionistische Gutmenschen?

Hauptsächlich wehrt man sich als Veganer gegen Vorurteile und Sticheleien von nicht vegan lebenden Mitmenschen. Liest man in Foren oder auch was ich persönlich als Resonanz erhalte, zeichnet sich ab, dass ein großer Teil der Kritik an der Intensität und Konsequenz des eigenen veganen Lebensstils von anderen Veganern kommt. An sich schätze ich konstruktive Kritik oder interessante Denkanstöße sehr. Oftmals aber schießt es über das Ziel hinaus.

Veganer kritisieren moderat lebende Veganer für die aus ihrer Sicht nicht ausreichen konsequent gelebte Einstellung.

Von Nicht-Veganern bin ich es gewohnt Kritik dieser Art zu erhalten und die darauf Aufbauenden Argumente, wie zum Beispiel: "Du lebst vegan, bestellst aber bei Amazon und nimmst schlechte Arbeitsbedingungen für Menschen in Kauf."

Das Ziel ist klar, das schlecht-machen des veganen Lebensstils durch das vorhalten der noch nicht perfekt ökologisch abgestimmten Lebensbereiche. Scheinbar gibt es in dieser Argumentation nur schwarz und weiß, nur ganz schlecht oder ganz gut. Das Ablehnen tierischer Produkte und Materialien ist in diesem Kontext scheinbar nicht vereinbar mit Autofahren, bei Amazon.de bestellen oder ähnlichem.

Dieser Argumentation folgend gibt es einige Dinge, die Veganer nicht dürfen:
- ein Smartphone besitzen und / oder benutzen
- Kindern den freien Willen gestatten und aktiv zwischen Vegan oder Omnivor zu wählen
- Auto Fahren
- Motorrad fahren
- Bei Supermärkten einkaufen, die auch Fleisch anbieten
- Bei Supermärkten einkaufen
- Kleidung kaufen von Marken die auch nicht-vegane Produkte herstellen
- Online Shops nutzen
- Einen Beruf haben der nicht-vegane Industrie unterstützt.
- Da dies so gut wie jede macht heißt es für die meisten: einen Beruf haben ist auch nicht konsequent

Schade finde ich jedoch solche Kritik auch von Veganern zu erleben. Es gibt genug Zweifler und Gegner gegen die wir uns behaupten und tagtäglich mit ihnen diskutieren müssen. Persönlich bekräftige ich lieber einen nicht so konsequent lebenden Veganer oder Vegetarier als ihm seine aus meiner Sicht fehlende Perfektion vor Augen zu führen. Im Grunde ist es einfacher gemeinsam diesen guten Weg zu gehen, jeder in seiner persönlichen Ausprägung und Konsequenz. Wir fordern Akzeptanz in der Gesellschaft, diese sollten wir uns auch untereinander gewähren.

Die wenigen Dinge, die wir Veganer noch machen können, folgt man der o.s. Argumentation, sollten wir gemeinsam tun und uns unterstützen. Viel ist es nicht was da noch übrig bleibt:

- Im Wald leben
- Keine tierischen Produkte essen (wollen wir ja aber so oder so nicht)
- Uns Tag für Tag für unseren Weitblick rechtfertigen

Ich lauf schon mal los und überlege mir ein paar Argumente für alle Kritiker die ich auf dem Weg treffe.

Passend dazu ein aktuelles Bild von barbara. Wir Gutmenschen haben es ja schon schwer genug :-)


Freitag, 13. Februar 2015

Inkognito Vegan?

An manchen Tagen erzähle ich meinen Mitmenschen und Kollegen nicht gerne, dass ich vegan lebe. Nicht aus Scham oder mangelndem Geltungsbedürfnis, daran fehlt es mir nicht. Jedoch assoziieren die meisten Menschen das Wort "vegan" mit Einschränkung, Verzicht, fadem Tofu und alten Ökos. Fragt jemand direkt "Lebst du vegan?" antworte ich auch direkt mit "Ja". Will jedoch jemand wissen, weshalb ich keine Butter auf meiner Brezel möchte oder weshalb die Wahl des Mitagessens auf Salat oder eine wilde Komposition von Beilagen fällt, dann antworte ich an solchen Tagen entweder "aus Tierliebe" oder "Weil ich die industrielle Fertigung von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs nicht unterstützen möchte". In einer Welt mit Verständnis für das Gegenüber und Akzeptanz für persönliche Überzeugung würde ich antworten "Weil ich vegan lebe" und mein Gegenüber würde erwiedern "Aha, in Ordnung". Ohne nachtreten und ohne Abhandlungen über ein veganes Menü, welches man mal irgendwann verzehrt hat und das ungeniesbar war und man das deshalb niemals auf Dauer tun könne. Oder das man ja selbst auch ganz wenig Fleisch esse und auch nur von "fröhlichen" Tieren...

Um nicht falsch verstanden zu werden, zum veganen Leben stehe ich mit voller Überzeugung und ich werde es nicht leugnen. Während jedoch wir irgendwo das Wort "vegan" lesen, uns darüber freuen und willkommen fühlen, gibt es jene andere Menschen die sofort an verklemmte Hippies ohne jeglichen Spaß am Leben denken und sich deshalb selbst dabei blockieren über den Tellerrand hinauszusehen und evtl. selbst etwas an sich zu ändern.

Vegan liegt im Trend und an sich ist das Wort modern und hip! Aber ebenso möchte ich auf vermeintlich humorlose Naturverbundene reduziert werden wie auf das eine Wort "vegan". Als Führungskraft lebe ich meinen Kolleginnen und Kollegen so wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne vor, dass Mitgefühl, Ablehnung von Ausbeutung,Tierliebe und Menschenliebe sehr wohl vereinbar sind mit Erfolg, Karriere, modischem Verständnis und Professionalität. 

Trotz der gelegentlichen Zweifel an der Offenheit mit der ich das vegan-sein nach außen trage ist ja dennoch die einzig logische Konsequenz, es gerade wegen der Zweifel noch stärker nach außen zu tragen. Die Assoziation der Menschen mit Veganern ist heute eine von der Realität stark abweichende, jedoch kann ich diese nachvollziehen. Wenn ich einkaufen gehe in veganen Stores, sehe ich sehr viele dieser Stereotypen, die exakt mit der vorherrschenden Vorstellung über Veganer übereinstimmen.

Aber es gibt so viel mehr von uns und alle sind wir so verschieden. Und wir werden immer mehr :)

Samstag, 7. Februar 2015

Kekscreme for ever

Von Lotus habe ich heute bei REWE die Kekscreme mit Stücken entdeckt. Auch wenn ich mich wiederhole: Die Kekscreme (in allen Variationen) ist mit Abstand die beste Entdeckung seit ich vegan lebe :-)



Sonntag, 1. Februar 2015

Ein Monat vegan - Abrechnung

Um einen Vergleich zum nicht-veganen Lebensstil anstellen zu können, sammelten wir im Januar alle Kassenbelege relevanter Einkäufe.

Wir beziehen unsere Lebensmittel von vier verschiedenen Märkten:
Rewe
Kaufland
Edeka
Vegativ (Bestes Veganfachgeschäft ever)

Insgesamt gaben wir folgenden Summen aus:



Vegane und nicht vegane Einkäufe (für unsere Tochter) teilen sich wie folgt auf:




Zusätzlich gebe ich pro Woche 25€ für das Mittagessen im Betriebsrestaurant, so wie meine Frau 8€ pro Woche beim Bäcker. Zusammen geben wir ca. 490€ pro Monat für Lebensmittel aus, etwa 8% der Ausgaben sind für nicht vegane Lebensmittel. Etwa 40% kaufen wir im Vegan-Fachgeschäft. Der Anteil wäre höher, wäre es näher am Wohnort.

Fazit: Alles zusammen geben wir heute weniger Geld für Lebensmittel aus verglichen mit den Ausgaben unserer nicht-veganen Vergangenheit. Die Ausgaben sind um 10% gesunken. Wohl aber hauptsächlich, da wir keine "unnötigen" Lebensmittel mehr kaufen, die dann im Unverstand verzehrt werden.



Vegan Cocktails


Bei einer Runde durch Stuttgart habe ich mal wieder den Vorzug großer Städte erlebt. Eine vernünftige und vor allem gut gekennzeichnete Auswahl veganer Speisen und Getränke. In diesem Fall heute: Das Sausalitos in der Theodor-Heuss-Straße in Stuttgart.