Dienstag, 6. Oktober 2015

Lord of Tofu verlässt den VEBU und kämpft

So so. Lord of Tofu hat sich nun gegen den VEBU gewandt. Diese Nachricht macht heute die Runde und wird auch immer wieder als Anstoß genommen, sich mit seinem eigenen Einkaufsverhalten auseinander zu setzen.

Schauen wir uns zuerst an um wen es hier geht.

VEBU: Der Vegetarierbund Deutschland e.V. ist laut Wikipedia "eine deutsche Nichtregierungsorganisatzion, die sich für die Interessen vegetarisch und vegan lebender Menschen einsetzt. Ziel des Vereins ist es, durch Aufklärung und Aktionen eine größere Akzeptanz und Verbreitung der vegetarisch-veganen Lebensweise zu bewirken." (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Vegetarierbund_Deutschland)

In den vergangen Monaten erweiterten viele Konzerne und Hersteller nicht-veganer Produkte ihr Angebot um vegetarische oder vegane Alternativen. (Beispiel: Vegetarische Produkte von Wiesenhof). Leider werden diese in der Regel nicht nachhaltig Produziert oder das Problem nur verlagert. Anstatt mehr oder weniger ausgewachsene Tiere für die Produkte zu töten, nimmt man hier ungeborenes Leben zur Hand und produziert vegetarische Alternativen die zu zwei dritteln aus Ei bestehen. Inzwischen produzieren Hersteller wie Wiesenhof auch komplett vegane Alternativen aus Soja. 

Der VEBU geriet zunehmend in die Kritik, da er immer stärker mit eben diesen fragwürdigen Herstellern sympathisierte. Laut Auffassung des VEBU ist die Entwicklung, dass vormals Produzenten von Fleischprodukten ihre Palette um vegane und vegetarische Produkte erweitern, ein Fortschritt.

Lord of Tofu: LoT ist eine kleine, inhabergeführte Tofurei und stellt ausschließlich vegane, möglichst nachhaltige Produkte her. In diesem Kontext steht LoT stellvertretend für alle Produzenten in vergleichbarer Situation. 

Die Situation: Fleischproduzenten, die mit ihren vegetarischen und veganen Alternativen die Supermarkt-Regale füllen, sichern sich damit ihren Anteil an der aktuellen Entwicklung. Auf den ersten Blick ist es natürlich erfreulich, wenn sich das vegetarische und vegane Angebot in den Supermärkten erweitert. Wenn es zunehmend normaler wird fleischlos zu leben, so wird unser Lebensstil auch mehr und mehr von der restlichen Gesellschaft akzeptiert. 

Auf der anderen Seite sind es aber vornehmlich die nachhaltig produzierenden Unternehmen, die darunter leiden und immer stärker aus den Supermärkten verschwinden. Das Angebot im Markt bewegt sich also von industriell gefertigten Fleischprodukten zu industriell gefertigten vegetarischen Produkten. Was auf die Punkte Nachhaltigkeit und Gesundheit bezogen leider kein Fortschritt ist.

Mein Fazit: Kauft lokal und kauft bewusst. Ihr bestimmt was die Märkte anbieten. Kein VEBU, keine Fleischlobby. Am Ende des Tages ist es euer Konsum der das Angebot bestimmt. Persönlich habe ich mich bereits vor einem Jahr dazu entschlossen, nicht mehr bei großen Supermarkt-Ketten zu kaufen. Statt dessen unterstütze ich mit meinem Einkauf lieber lokale Händler, die sich spezialisiert haben. Gehe ich beispielsweise ich mein veganes Fachgeschäft, muss ich mir keine Gedanken machen ob die Produkte vegan, ökologisch und nachhaltig sind. Ich weiß, egal was ich dort kaufe ist im Ramen der Möglichkeiten so nachhaltig und ökologisch wie möglich und immer vegan. Außerdem bieten diese Fachgeschäfte und Reformhäuser zumeist nur Produkte rein ökologische rund veganer Hersteller an.

Nach einem Jahr zeigen sich für mich einige Erkenntnisse: 
- Der Einkauf im Fachgeschäft ist nicht teurer, verglichem mit dem Supermarkt (Bei vergleichbarer Qualität)
- Der Einkauf ist stressfreier, weil ich mir keine Gedanke machen muss ob die Produkte meinen ehtischen Ansprüchen genügen
- Einkaufen macht mir wieder richtig Spaß und ist zu einem festen Event geworden, auf das ich mich jede Woche freue.
- Ich lebe mit dem guten Gewissen nicht nur vegan zu Leben sondern auch ambitionierte, lokale Händler zu unterstützen.

Mittwoch, 23. September 2015

Veganer bringt Geburtstags-Frühstück mit in das Büro

Als waschechter Veganer habe ich natürlich anlässlich meines Geburtstages ein echtes veganes Frühstück mit in das Büro gebracht. Die E-Mail habe ich natürlich auch an alle Kollegen geschickt, damit auch jeder in den Genuss dieses Frühstücks kommen konnte:


Donnerstag, 10. September 2015

Ist ein Ökologisches Smartphone Möglich? - via BASICthinking

Jeder von uns kennt und nutzt sie, die Smartphones. Auch der noch so nachhaltig lebende Mensch nutzt meist eines. Die Zahl derer, die sich dem verweigern ist enorm gering, quasi zu vernachlässigen. Und gerade wir, die wir uns auferlegt haben Tierleid und die Ausbeutung der Umwelt zu reduzieren, müssen uns selbst die Frage stellen: Wie schädlich ist unser Handeln abseits von Kleidung und Ernährung? BASICthinking hat sich mit genau dieser Frage auseinandergesetzt. Und es wird sehr deutlich klar, Smartphones sind alles, nur nicht ökologisch.

Dabei ist es gleich ob Samsung, Sony, Microsoft, Apple oder andere Hersteller. Wie BASICthinking in diesem Artikel schreibt: "Laut Greenpeace-Schätzungen sollen 2017 alleine 122 Megatonnen CO2-Ausstoss nur auf das Konto der modernen Handys gehen.". Zum Schaden an der Umwelt kommt noch der Schaden am Menschen hinzu. Arbeiter werden ausgebeutet, müssen unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen die Geräte herstellen, mit denen wir uns dann lustige Nachrichten senden können oder zum Date verabreden können.

Die Positive Seite ist auch vorhanden

Selbstredent gibt es auch gute Seiten, wenn man eine nachhaltige Lebensweise betrachtet. So bieten uns Smartphones die Möglichkeit und schnell und unkompliziert miteinander in Verbindung zu setzen, uns zusammen zu tun, Aktionsgruppen zu schaffen. Man kann sich organisieren um Tieren zu helfen, Flüchtlinge bei der Ankunft zu unterstützen, die Jagst zu reinigen. wir können Informationen über neue vegane Produkte schnell verbreiten und die vegane Message immer und überall in der Welt teilen und dafür sorgen, dass dieses Thema in unser Gesellschaft immer präsent ist und bleibt.

Auch sind Unternehmen wie Fairphone auf dem Markt, die konsequent den Weg zum Ökologischen Smartphone verfolgen, wenngleich dies heute "noch" nicht umsetzbar ist, wie das Unternehmen selbst bestätigt. Doch es ist ein erster Schritt.

Den ganzen, sehr guten Artikel findet ihr hier auf BASICthinking.

Mittwoch, 26. August 2015

Lesetip: Krafttraining oder doch lieber Cardio?

Corinna Budig, Inhaberin und Gründerin des Vegativ, dem ersten Veganfachgeschäft im Kreis Heilbronn, hat einen Artikel mit dem Thema "Krafttraining oder doch lieber Cardio?" geschrieben.

Als Sportbegeisterter kann ich dem geschriebenen nur zustimmen, aber lest selbst.

Dienstag, 25. August 2015

Ein offener Brief an die Stars und Teufel der veganen Szene

Du Patrik Baboumian kennst es, auch Du Cornelia Ritzke, Du Attila Hildmann erlebst es dauerhaft und selbst Du Björn Moschinski musst Dich ab und an damit auseinandersetzen: Ihr könnt es offensichtlich nicht jedem Recht machen. Das beschränkt sich nicht nur auf die vier Genannten, dies betrifft euch alle. Schämt euch alle da draußen, ihr prominenten Vertreter der veganen Szene. Gut genug seid ihr doch alle nicht, das Gute aus eurem Tun können wir hier getrost ignorieren. Es geht um das Schlechte, offensichtlich seid ihr der Teufel. Alle miteinander, einer schlimmer als der Andere.

Denn wir leben in einer digitalen Welt, nicht nur technologisch. Auch bezugnehmend auf die Trennung zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch. Ihr alle habt als demokratisch gewählte Stellvertreter der veganen Szene die Pflicht, unseren Lifestyle konsequent und zu 100% zu leben und zu vertreten. 

Bei Dir Attila, fällt es leicht Dich zu entlarven. Ledersitze: Pah. Zigarren: geschenkt. Chauvinistische und sexistische Videos: lächerlich. Du hast Dich selbst entlarvt als Sport-Veganer. Ein Veganer der eigentlich keiner ist, da Deine Motivation nicht ausschließlich aus liebe zum Leben wuchs. Dazu noch der ekelhafte Reichtum. Wie kann so ein Mensch sich nur Veganer nennen? Kein Veganer der etwas auf sich hält, hat Geld!

Patrik, Deine zweifelhaften Freundschaften und eventuelle politische Fehltritte negieren völlig was Du für Tiere erreichst. Das Great-Ape Project verschwindet im Schatten deiner Verfehlungen, die nicht einmal direkt etwas mit der veganen Lebensweise zu tun haben. Aber Du merkst, da machen wir alle keinen Unterschied. Teufel!

Cornelia, wo soll ich anfangen. Die plastische Chirurgie, Dein Hang zu Bildern die Dich ins rechte Licht rücken, meist nur wenig bekleidet. Wie sehr schadest Du doch damit dem Ansehen der Frauen. Reduzierst Du diese damit doch auf das Körperliche. Sportlicher Ehrgeiz und Dein liberaler Ansatz, Deine Weigerung deine Follower zu Veganer zu missionieren, dass alles kennzeichnet Dich als Teufelin. 

Hach Björn, Du warst so vielversprechend. Deine Besonnenheit, Dein ehrliches Engagement für die Tiere, Deine tief verwurzelte Überzeugung und dein Einsatz. Jedoch vor allem Dein Veganer-Kompatibles Aussehen. Alles zunichte gemacht mit einem Restaurant und Deinen veganen Kochtrainings für die Großkonzerne. Lässt Du Dich doch ernsthaft bezahlen für Deine Zeit. Und dazu noch die Schleichwerbung für DM, dieser Tierqual-Kette. Hättest Du das gelassen und würdest von Luft und Gras leben, dann hättest Du große Chancen gehabt der erste wirklich von uns, der Masse, anerkannte Vertreter unseres Lifestyle zu sein. Aber so nicht!

Hier könnte ich noch so viele von euch nennen, Andreas Bär Läsker, Sandy P. Peng und alle anderen die es sich erlauben, nicht perfekt zu sein. Ihr alle seht euch Tag-ein Tag-aus dem wütenden Mob ausgesetzt, der euch für eure Unvollkommenheit an den Pranger stellt.

Es gibt Tage an denen ich wirklich fühle, als wäre die Welt wie eben beschrieben. Glaubt man den lauten Stimmen, gibt es nur perfekt oder scheiße. Und jeder, der nicht perfekt ist, wird automatisch in die Kategorie "Scheiße" geschoben. Dankenswerterweise seid ihr meinungsstark und mit ausreichend Kraft versehen, euch täglich gegen diesen Schwachsinn zu behaupten. Selbst ich, ein stink-normaler 08/15-Veganer ohne jegliche Prominenz sehe mich immer wieder mit der gleichen Bewertungsmatrix konfrontiert. Nur, ich bin es gewohnt so von Menschen und Kritikern bemessen zu werden, die selbst nicht vegan leben. Ihr jedoch, müsst euch für all euer Handeln vor dem veganen Mob rechtfertigen. Und dieser ist nicht für seine Gnade bekannt.

Es ist auf der einen Seite sehr belustigend, zu sehen wie sehr die Leute ihre eigene Unvollkommenheit damit kompensieren euch zu kritisieren, zu richten. In dem Wissen, dass sie selbst kaum in der Lage sein werden einen vergleichbar positiven Einfluss auf Mensch und Umwelt auszuwirken. Da ist es eine mehr als nur willkommene Gelegenheit euch anhand eurer "Fehler" zu kritisieren und an den Pranger zu stellen. Da fühlt man sich doch gleich viel besser, zu Hause, auf der Couch, während man gerade nichts für eine bessere Welt tut. Und nach dem man euch fertig gemacht hat, gehen die Leute erst einmal schön einkaufen. Am besten in einem Supermarkt einer großen Handelskette, in dem man die nachhaltigen und veganen Produkte zwischen Junk-Food, Fleisch, Wurst, Käse, Milch und allem anderen suchen muss, wenn man sie überhaupt findet.

Auf der anderen Seite ist es auch sehr traurig. Wie engstirnig doch einige sein müssen und das trotz der offensichtlich vorhandenen Empathie die ihre Lebensweise bestimmt. Diese Menschen gehen in Supermärkte und kaufen vegane oder vegetarische Produkte von Herstellern, deren Kerngeschäft nicht-vegane Produkte sind. Schöner wäre es zu sehen, wie eben diese Kritiker in den örtlichen Bio-Laden, das Reformhaus oder das vegane Fachgeschäft gehen und nachhaltige Produkte kaufen, während sie dabei sogar noch den vegan geprägten Einzelhandel unterstützen. Traurig ist, dass wir Veganer, die sich ohnehin einiger Kritik gegenübergestellt wissen uns auch untereinander (wenn ich das so schreiben kann, schließlich ist es ja keine Religion) das Leben schwer machen.

Aber wisst ihr, was die Nörgler am meisten aufregt? Das die euch im Gesamten zugebrachte Sympathie trotz all eurer Mängel immer weiter wächst und die entfachten Shitstorms sich immer wieder als laue Lüftchen entpuppen. Bin ich auch nicht immer ein Freund eurer Methoden, muss ich auch nicht alles gut finden was ihr macht, bin ich dennoch froh um jeden von euch und auch jeden nicht-prominenten Veganer, der durch das konsequente Verfolgen der eigenen Ziele quasi nebenher die Menschen zum Nachdenken anregt und den ein oder anderen neuen Veganer verschuldet :)

Und so sehr es sich die 100%er auch wünschen, Veganer sind längst keine Subkultur mehr. Veganer sind nicht mehr "true" oder besonders heilig. Vegan zu leben ist etwas normales geworden in unserer verrückten Welt. Zwischen Astro-TV, der Religionen und ihrer jeweiligen Vertreter, Kriegen und Verfolgungen, ja selbst neben der durch die privaten Fernsehsender geförderte Verdummung und all dem was wir dort serviert bekommen sind wir Veganer einfach nur noch normal und alltäglich. Und das ist auch gut so, vegan zu leben soll normal sein und muss es auch. Da hilft es nicht, das gerade aus den Reihen der veganen Szene dies immer wieder in Frage gestellt wird.

Es gibt unendlich viele Wege diese Welt besser zu machen, lasst uns alle ein paar davon nutzen und uns von anderen motivieren, anstatt uns von Neid zerfressen selbst zu blockieren und die Welt damit zugrunde zu richten.

Dienstag, 18. August 2015

Vegan und Laut - vegan Black metal Chef Kochbuch

The Seitanic Spellbook wird aktuell auf Kickstarter finanziert. Brian Mahnworts, der Vegan Black Metal Chef, bekannt durch seine skurrilen Rezeptvideos im Stil klassischer Black Metal Videos, inkl. passendem Equipment, veröffentlicht das erste vegane Kochbuch der dunklen Seite. The Seitanic Spellbook kommt für einen Betrag von 30$ + 20$ Versand nach Deutschland als physisches Buch zu uns.

Hier der Link zum Kickstarter Projekt.

Hier der Link zum Vegan Black Metal Chef Youtube Chanel.


Samstag, 15. August 2015

Norway - Sweden - Denmark

Nach zwei Wochen Abstinenz melde ich mich nun wieder zurück. Der Grund für die Funkstille? Unser Urlaub in Norwegen. Wir wollten schon immer Norwegen sehen und für die beiden Hunde in unserem Leben erhofften wir uns dort viel Abwechslung, Natur und Bewegung. Da wurden wir auch nicht enttäuscht. Wir mieteten über Interchalet eine Hütte in der Kommune Aseral. Die Kommune erstreckt sich auch 900 Quadratkilometer und dort leben ca. 900 Menschen. Von unserer Hütte war es zum Zentrum der Kommune, ein sehr kleiner Ort namens Kyrkjebygdi eine Fahrt von 30 Minuten (22km). Die Fortbewegungsgeschwindigkeit wird langsamer, je nördlicher man kommt. Kann man in Dänemark auf den Autobahnen noch 130km/h fahren, ist der Hauptteil der Strecke in Schweden auf 110km/h begrenzt. Ebenso in Norwegen, da der Weg zur Hütte 300km Landstraße erfordert lag dort das Maximum bei 80km/h. Korrekt, wir sind auf dem Landweg angereist, das liegt an einer der Hündinnen. Sie hat massive Probleme mit dem Alleine-sein, trotz all dem Training und da wollten wir ihr eine Fahrt mit der Fähre, auf der sie die 4 Stunden in einer Box auf dem Ladedeck hätte verbringen müssen, ersparen.

Es ist ein wunderschönes Land, zumindest der Teil den wir zu sehen bekamen. Natur wohin man blickt. Was für uns alle sehr spannend war, man folgt selten vorgegebenen Wanderpfaden sonder läuft einfach drauf los. Wir sind von der Hütte startend direkt in den Wald, über Stock und Stein und haben auch große Felsen erklommen. Speziell die Hunde konnten davon gar nicht genug bekommen. Da beide einen enormen Jagdtrieb haben und in Norwegen zur Zeit die Schafe frei laufen (ja, frei. Man Läuft durchaus Gefahr im Wald von einem Schaf begrüßt zu werden), mussten wir immer Leinen verwenden. Dann haben wir im See vor der Hütte entdeckt, dass es dort eine Insel gibt. Unbewohnt, ohne Tiere aber mit Bäumen, Sträuchern und (natürlich) Felsen. Sowieso ist man quasi immer von Felsen umgeben. Also sind wir alle vier in ein Ruderboot und ab auf die Insel, auf der die beiden endlich ohne Leine nach Lust und Laune herumräubern konnten.

Anbei ein paar wenige Bilder zur Natur und der Umgebung. Ich kann Norwegen für Personen, die gerne in der Natur sind und die Hütte für Personen die gerne abgeschieden Urlauben wärmstens empfehlen. Unser nächster Nachbar hatte 600m zu uns und war nie da. Ansonsten gab es nur Wald, Wasser und Felsen. ABER: Nehmt Essen mit. Wir wurden vorgewarnt und haben uns ausgerüstet mit Soja Big Steaks, Bratlingen, Nudeln, Reis, Saucen, veganen Maultaschen, Frühstücksbrei und trinken. Hat man in Oslo, Kristiansand und anderen großen Städten noch die Möglichkeit vegan einzukaufen so ist das auf dem Land leider überhaupt nicht gegeben. Weder in Kyrkjebygdi (22km) noch in der nächst größeren Stadt Evje (41km) gab es auch nur Ansatzweise vegane Produkte. Nicht einmal simplen Supermarkt-Tofu. Gar nichts. In fast allen Erdbeermarmeladen ist Karmin (warum auch immer), in vielen Knäckebrot-Sorten ist Milchpulver (warum auch immer).

Also Fazit: Tolles Land, nette Leute, wunderschöne Natur. Aber wer speziell diese in einer ländlichen Region erleben möchte: Ausreichend vegane Produkte mitnehmen.







Sonntag, 26. Juli 2015

Von der Normalität

Anfangs eine Randerscheinung, sich entwickelnd zu einem Trend verstehe und sehe ich den Veganismus heute in einem anderen Licht. Es ist normal geworden und gehört zum Umfeld, zur Gesellschaft. Selbstredend wird noch hinterfragt und in Frage gestellt warum man denn so lebe. Wir bekommen weiterhin erklärt, wie wenig unser Gegenüber das könnte, es aber uns respektiert für die konsequente Umsetzung unserer Ideale. Soweit so gewöhnlich. Ich treibe seit drei Jahren intensiv Sport und habe 25% meines Körpergewichtes verloren, man kann sich vorstellen, dass ich auch hier immer wieder gesagt bekomme ich sei zu extrem, zu konsequent und mein Gegenüber kann es im Regelfall nicht nachvollziehen, weshalb ich mich so "quäle" und "einschränke" in dem ich gesund ernähre.

Immer ähnlicher werden die Diskussionen und Unterhaltungen meinen Veganismus betreffend, schematisch den Diskussionen meinen Sport betreffend. Ich führe es darauf zurück, dass es heute keine außergewöhnliche Sache ist, vegan zu leben. Jedoch weiterhin die Konsequenz des eigenen Handelns bewundert / kritisiert wird. Wir sind zu einer Normalerscheinung geworden und längst nicht mehr so eine Subkultur wie es sich jedoch einige noch wünschen. Veganer werden kaum noch aktiv aus der Gesellschaft abgegrenzt, vielmehr grenzen sich ein paar wenige selbst aktiv sehr stark von der Gesellschaft ab. 

Was ich sehr gut nachvollziehen kann, denn der Schritt hin zum veganen Leben wird oft begleitet mit einer neu entdeckten Empathie gegenüber allem Lebenden. Die meisten vegan lebenden Menschen empfinden Mitgefühl für alle Lebewesen um sie herum. Wesentlich mehr und intensiver als sie es vor ihrem Schritt hin zum Veganismus getan haben. Diese Empathie erfüllt viele mit einer unglaublichen inneren Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Sie hat aber auch ihre Schattenseite: Man wird wütend auf die Gesellschaft und die Menschen, denen es an besagtem Mitgefühl mangelt. So wütend und traurig, dass man sich am liebsten aus der Gesellschaft ausschließen und für sich leben möchte. Dies macht es auch zunehmend anstrengender mit unseren Mitmenschen konstruktiv zu diskutieren. Oft fühlt man sich als kämpfe man gegen Windmühlen. 

Dabei ist es kein Kampf im eigentlichen Sinn. Zumindest nicht für mich. Ich verstehe meine Verantwortung darin, meinen Mitmenschen, Mitarbeitern und Kollegen vorzuleben, wie normal es ist ein Veganer zu sein und wie wenig man sich deshalb ausgrenzen muss. Bewusstsein und Verständnis schafft man durch Kontinuität und nicht durch vehemente Missionierung. Ich adressiere hier nicht die wichtigen und notwenigen Demonstrationen, die wir benötigen um auf Missstände aufmerksam zu machen. Ich adressiere hier aber sehr wohl all jene, die ihr Umfeld allgegenwärtig mit ihrer veganen Message drangsalieren. Auch wenn es schwer ist, wir erreichen damit in den allermeisten Fällen mehr Ablehnung als Verständnis. Und ja, es ist auch schwer auszuhalten, wenn man weiß was unser Gegenüber konsumiert, nicht sofort aufzuklären. Doch diese Aufklärung wird dann als Belehrung aufgefasst und niemand lässt sich gerne belehren. 

Verständnis, eine überlegte Zurückhaltung, das souveräne Leben und das ausdauernde Beantworten von Fragen unserer interessierten Mitmenschen sorgen langfristig dafür, dass man uns immer stärker als normale Mitmenschen wahrnimmt. Das wiederum sorgt für ein senken der Hemmschwelle die viele daran hindert sich konstruktiv mit dem Veganismus zu befassen.

Es droht aber auch die Gefahr an all dem zu verzweifeln. An den Schmerzen die es uns bereitet, zu wissen was alltäglich lebenden Wesen angetan wird. An dem Wissen ob unserer Machtlosigkeit gegenüber dieser gewaltigen Todes-Maschinerie. An dem Widerstand, den wir von unseren Nächsten aber auch von der Gesellschaft insgesamt erfahren. Und schlussendlich auch an der boshaften Dummheit einiger.

Doch, macht euch bewusst, dass unser Einfluss und unsere Möglichkeiten das alles zu ändern nicht so unbedeutend sind wie sie uns oft scheinen. Wir hinterlassen alle einen Eindruck auf dieser Welt und in Summe ist dieser ein enormer Eindruck. Wir sind mehr als nur der Anfang einer großen Veränderung. Und mir gibt es Kraft zu sehen, welch positive Menschen um mich herum leben und wie ausdauernd diese ihren Weg gehen. Mich mit ihrem Verständnis und ihrem Wissen zu einem besseren Menschen machen und mir den Mut und die Kraft geben, diesen Weg genau so weiter zu gehen.

Empathie macht verletzlich und solche Freunde sind unser Schild in einem Kampf der kein Kampf ist, in einer Welt in der unsere Lebensweise normal geworden ist und längst nicht mehr absonderlich.

Freitag, 10. Juli 2015

Wocheneinkauf - Vergleich mit dem Supermarkt

Heute habe ich einen kompletten Wocheneinkauf im Veganfachgeschäft meines Vertrauens, dem Vegativ in Gemmingen, gekauft.

Ich habe alle Artikel auf dem Esstisch gesammelt und ich finde dieses Bild zeigt recht eindrücklich den Umfang des Einkaufs. Was mich immer wieder erstaunt: Es kostet kaum mehr als der Einkauf im Supermarkt, natürlich verglichen mit einem komplett veganen Einkauf im Supermarkt. Hier kam ich in der Vergangenheit für einen vergleichbaren Warenkorb auf ca. 150€. Ich genieße aber immer mehr den Einkauf im Fachgeschäft, das persönliche Gespräch, die Empfehlungen und das Rahmenprogramm machen den Einkauf maßgeblich interessanter. Heute gab es einen Eiskaffe und Muffins :)



Wert des Einkaufs: ca. 170€
Für 3 Personen, der Einkauf hält etwas über eine Woche. Und heute habe ich wieder drei neue Produkte gefunden die ich bisher noch nicht kannte.



Freitag, 26. Juni 2015

Vegan Grillen E-Book - Vegan grillen: mit Cori & Matze

Heute wurde das erste Kochbuch und damit der Beginn einer Reiher von E-Books von Corinna und Matthias Budig veröffentlicht. Die beiden und ihr Fachgeschäft Vegativ habe ich bereits in dem Beitrag "Fitness Blog - vegan-aktiv.de | Warum der lokale Einzelhandel besser ist" kurz vorgestellt.


Im Großen und Ganzen überschneiden sich bei vielen Büchern die Rezepte und grundsätzlichen Inhalte, deshalb will ich hier darauf eingehen, was an diesem Buch anders und in meinen Augen besser ist oder verbessert werden könnte.

Positiv:

1. Keine langwierigen Erklärungen über Ernährungsformen, Ethik und kein Versuch der Missionierung.
Klar erwähnen die Autoren, dass sie vegan leben, dies geschieht in der kurzen Einleitung. Weiter wird auf das Thema aber nicht eingegangen. Denn was mich an vielen veganen Koch- und Grill-Büchern stört: In fast allen wird ausschweifend darüber referiert warum man vegan / vegetarisch leben soll. Ich habe mich bereits dazu entschieden und brauche diese Ausführungen nicht und ich bin dankbar diese hier nicht vorzufinden. Es geht gleich los mit dem Eigentlichen: dem Grillen.

2. Ausgeglichene Auswahl und keine Fixierung auf Gemüse oder Fleischalternativen.
In diesem Buch gefällt mir, dass es zu allem was zum Grillen gehört Rezepte gibt, ohne ein Thema zu stark zu behandeln. Das Buch teilt sich auf in die folgenden Themen:
- Allgemein (Einleitung)
- Marinaden (5 Rezepte)
- Fleischalternativen (8 Rezepte)
- Gemüse vom Grill (6 Rezepte)
- Beilagen (6 Rezepte)
- Salate (7 Rezepte)
- Dips & Saucen (8 Rezepte)

3. Prägnante Erklärungen ohne Umschweife
Als Mann bin ich froh, wenn Rezepte kurz und verständlich sind und ohne Küchenjargon auskommen :-) Die Rezepte in diesem Buch sind sehr verständlich erklärt und einfach gehalten.

4. Potential zum kleinen Nachschlagewerk
Durch den angenehm kompakten Umfang kommt man schnell auf das gesuchte Rezept, ich sehe hier für mich Potential zu einem kleinen Nachschlagewerk. Gerade bei den Marinaden.

Potential zur Verbesserung:

1. Die Bilder sind, wenn man das Buch über ein Smartphone aufruft, etwas klein. Auf dem Kindle ist die Größe in Ordnung. Beim Grillen habe ich aber eher mein Smartphone (iPhone 5S) dabei und hier könnten die Bilder etwas größer sein. Aber ich will ja grillen und kein Bilderbuch schauen, von daher kann ich darüber hinweg sehen.

Fazit: Für mich persönlich hat sich der Kauf schon jetzt gelohnt, lieber ein kompaktes und verständliches Buch als ein Umfangreiches Hardcover-Grillbuch für den vierfachen Preis. Der Umfang ist dem Preis absolut angemessen und ich habe gleich die ersten Rezepte getestet, denn zum Glück ist das Wetter heute endlich umgeschlagen :)


Mittwoch, 24. Juni 2015

Der Artgenosse hilft den Beleidigungsprozess zu vereinheitlichen

Einen hervorragenden Schritt um die mannigfaltigen Beleidigungen gegen vegan lebende Menschen endlich in eine einheitliche Bahn zu lenken, hat Der Artgenosse unternommen und das Empörungsformular gegen Veganer ins Leben gerufen.

Alle wichtigen Beleidigungen und Gegenargumente sind hier prägnant zusammengefasst und können je nach persönlichem Gusto frei kombiniert werden. Das macht es auf der anderen Seite auch uns Veganern einfacher uns entsprechend gedisst zu fühlen und weinend in eine passende Ecke zu stellen. 

Hier geht es zum Formular


Fitness Blog - vegan-aktiv.de | Warum der lokale Einzelhandel besser ist

Vegane Blogs und Fitness Blogs gibt es wie Sand am Meer inzwischen. Dennoch möchte ich euch www.vegan-aktiv.de ans Herz legen.

Primär, weil die Betreiber viel Wert auf LowCarb Gerichte und Fitness-Bezogene Themen haben. Aber auch weil die Autoren hauptberuflich ein veganes Lebensmittel Fachgeschäft führen und dadurch fundiertes Wissen über die vorgestellten Produkte und auch die in den Rezepten beinhalteten Zutaten haben. Der tägliche Umgang der beiden mit den Produkten und Materialien in ihrem Ladengeschäft, bringt sie in die Lage auch fast alle Fragen zu eben diesen zu beantworten.

Was mir persönlich sehr gut gefällt, ist dass die gezeigten Rezepte alle vorab selbst gekocht oder gebacken wurden, die gezeigten Produkte alle selbst gekauft und getestet wurden. Das Geschäft hinter dem Blog ist das Vegativ in Gemmingen bei Heilbronn in Baden-Württemberg. Geführt von Corinna und Matthias Budig. Gemmingen ist mit ca. 5.000 Einwohnern eine ungewohnt ländliche Umgebung für ein veganes Fachgeschäft, dennoch funktioniert es. Das zeigt uns mal wieder, die vegane Lebensweise wird von immer mehr Menschen gelebt und man muss auch nicht in Metropolen wie Berlin suchen um Fachwissen und vegane Produkte zu finden.

Hoffentlich gibt es davon in Zukunft noch viel mehr. Ohnehin stelle ich immer wieder fest, dass die Konsumenten ihr Einkaufsverhalten wieder hin zum Einzelhandel verändern. Online Einkaufen, so wie der zur Selbstverständlichkeit gewordene Gang zum Lebensmitteldiscounter sind zwar noch die am häufigsten gewählten Einkaufswege, auf der anderen Seite kann man aber seit etwa zwei Jahren feststellen, dass es immer mehr kleine, spezialisierte Fachgeschäfte gibt. Auch der Marktanteil der betroffenen Einzelhandelssegmente wächst seit ein paar Jahren wieder (Handelsverband Deutschland ).Nicht nur in Berlin, auch in mittelgroßen Städten wie Heilbronn oder Heidelberg. Das Fachwissen des spezialisierten Einzelhändlers wird wieder stärker geschätzt als zuvor.

Hinzu kommt das veränderte Preisniveau bei den Supermarktketten. Wer günstig kaufen möchte kann das weiterhin dort so handhaben. Jedoch weis heute jeder, wenn er günstig kauft welche Konsequenzen das hat (nicht nachhaltig, ungesund, minderwertige Inhaltsstoffe). Somit greifen immer mehr Kunden zu den sogenannten Premium-Produkten. Auf die Supermärkte haben dies festgestellt und die meisten bieten auch bereits Premium-Eigenmarken an um dem Bedarf gerecht zu werden. Und warum dann noch bei dem anonymen Supermarkt einkaufen, wenn es doch fachlich wesentlich bessere Alternativen gibt, die den als "premium" vermarkteten Supermarktprodukten sowohl preislich aber auch und vor allem qualitativ in nichts nachstehen.


Das Bild ist von www.vegan-aktiv.de - Alle Rechte liegen bei Cprinna und Matthias Budig

Mittwoch, 3. Juni 2015

The Walking Vegetarians

The Walking Vegetarians

Wie bunte.de gestern veröffentlicht hat, ernährt sich seit kurzem die gesamte Crew und alle Schauspieler der Serie "The Walking Dead" vegetarisch. Man könne nach all den realistischen Darstellungen von Menschenfleisch und Zombies die selbiges verzehren einfach kein Fleisch mehr sehen. Allen scheint die Lust am Fleisch gehörig vergangen zu sein.

Es ist zwar nicht der erhabenste Grund, dennoch ist ja bekanntlich jeder Grund auf Fleisch zu verzichten ein guter und es zeigt uns doch auf wie vielen Ebenen wir Impulse ausblenden die uns irgendwann doch überrollen können. 

Was daran so besonders ist?

Ich wage zu behaupten, dass die meisten Menschen in dieser Dreh-Umgebung irgendwann an diesen Punkt kämen, ist es ja kaum appetitlicher als ein Besuch im Schlachthaus. Bleibt doch zu hoffen, dass dies noch größere Kreise zieht.

Den ganzen Artikel von bunte.de findet ihr hinter diesem Link.


Montag, 25. Mai 2015

VSD - Vegan Street Day 2015 in Stuttgart


Am Pfingstsonntag fand zum sechsten mal der Vegan Street Day in Stuttgart statt. Gleich neben dem SWR3 Sommerfestival ging es auf den Schillerplatz, welcher bereits gefüllt war mit unzähligen Menschen die sich an den vielen Ständen informierten, für Essen anstanden oder einfach nur bummelten. Vorbei Info- und Non-Food-Ständen ging es dann zum Marktplatz, auf dem weitere Stände und die Hauptbühne warteten. 



Den Auftakt machten Björn Moschinski und Timo Franke. Björn Moschinski ist den meisten von uns bekannt, Timo Franke kennen noch wenige. Der sympathische Koch aus Baden-Baden eröffnet dort in kürze sein veganes Restaurant, welches er selbst eingerichtet hat und sogar die Möbel selbst gebaut hat aus alten, ausrangierten Möbeln. Dort auf der Bühne sah man zwei Menschen die trotz ihrer Unterschiede gut zusammen passten. Timo tat sich etwas schwer die Menge zu unterhalten und Björn übernahm diese Aufgabe zumeist, hier sah man Björns Routine vor Menschen zu präsentieren sehr deutlich. Man sah auch, dass Timo Franke diese Routine noch nicht hat, doch während der einstündigen Show taute er zunehmend auf. Man merkt ihm den Spaß und die Leidenschaft an. Sein Restaurant wird das erste vegane in Baden-Baden und ich freue mich schon auf das erste Essen dort.

Der Auftritt des Graslutschers war ein weiterer Punkt auf der Agenda den ich mir vorgemerkt habe, seine Pointen gingen leider in seiner Aufgeregtheit unter. Eigentlich schade, ist er doch gewandt im Umgang mit dem geschriebenen Wort. Doch dies wird die Übung aber sicher noch richten.

Patrick Baboumian warb auf dem Schillerplatz für seine Bücher und das Great Ape Project, lies sich auch bereitwillig fotografieren. Parallel dazu lief auf der Bühne Friedrich Müll`s Vortrag zum Undercovereinsatz im Affenlabor, zumindest war es so auf der Agenda ausgezeichnet. Statt dessen hörten wir eine kurze Zusammenfassung der inakzeptablen Zustände und dem niederträchtigen Verhalten der Forscher, so weit so gut. Den Großteil der Zeit hörten wir allerdings seine Berichte über die Schmutzkampagnen gegen Soko-Tierschutz. So schlimm diese Verleumdungen ich sind hätte es ausgereicht davon einmal zu berichten. Interessanter wären nähere Details zur Aktion selbst gewesen.


Wie so oft ist ein Großteil der anwesenden Menschen zwar motiviert und interessiert, jedoch nicht immer geeignet bei Außenstehenden Interesse für den Veganismus zu wecken. Wie Björn Moschinski es sinngemäß sagte, ist es erfolgversprechender mit etwas mehr Massenkompatibilität das Thema in die Gesellschaft zu tragen. Alles in allem trotzdem ein gelungenes Event mit extrem viel Zulauf und einer Menge Informationen. 



Da ich immer auf der Suche nach Kleidung bin, habe ich natürlich ein paar Stände herausgepickt, die aus meiner Sicht interessante, wenn manchmal auch skurrile Kleidung feilboten:

Karmaflimmern
Lovesign
Roots of Compassion
Roland Straller

Freitag, 22. Mai 2015

Vegane Herrenschuhe von Wills London

Bei avesu.de sind zwei neue Wills Modelle im Sortiment. Das erwähne ich deshalb im speziellen, weil zum einen die Schuhe über avesu günstiger sind als beim Hersteller direkt und der Versand sehr schnell geht und zum anderen habe ich nun seit einigen Monaten Schuhe von Wills im täglichen Gebrauch. 

Eines kann ich nach einem halben Jahr bestätigen: Die Schuhe sind wahnsinnig bequem und laufen sich auch nicht aus. Die Oberfläche sieht immer noch aus wie neu, trotz der nahezu täglichen Benutzung. Die Pflege ist kaum aufwändig: Lediglich mit einem weichen, feuchten Tuch abwischen und anschließend trockenreiben, mehr ist nicht zu tun. Das Microfaser-Kunstleder ist sehr robust.

Alles in allem viel mehr als ich für 99€ pro Paar erwartet habe und auch viel mehr als ich von Lederschuhen dieser Preisklasse kenne

Von mir gibt es eine ganz klare Kaufempfehlung für die Schuhe von Wills London.

Wills City Derby Black




Wills City Brogue Black



Mittwoch, 13. Mai 2015

Happy Cheese - Veganer Gourmet-Käse, Roh - Kickstarter Pick

Seit gestern listet die bekannte Croudfunding-Plattform kickstarter.com auf einer separaten Übersichtsseite Projekte, welche in Deutschland gestartet wurden.

Herr Dr. Mudar Mannah aus Cuxhaven war, wie viele Veganer, auf der Suche nach veganen Käseprodukten, die sich von der bisher erhältlichen Ware in Punkto Geschmack und Qualität abheben. Da er dies nicht fand, entschloss er sich die Sache selbst in die Hand zu nehmen und gründete das Projekt Happy Cheese.

Die laut eigener Aussage erste vegane Bio-Edelschimmel-Käserei, genant Glücksküche hat einige sehr interessante Käsesorten im Portfolio. Zumindest schon mal optisch bin ich sehr neugierig auf die Produkte und habe daher das Projekt auch unterstützt.

Wenn Ihr das auch interessant findet und unterstützen möchtet:
Hier gehts zur Projektseite auf Kickstarter.com.


Spirulina Chili, Turmeric Nutmeg, Olive, Blue Fenugreek, Smoked Pepper


Aged Classic HAPPY CHEEZE


Bärlauch (Wild Garlic) HAPPY CHEEZE (100g)


Kurkurma Muskatnuss / Turmeric Nutmeg HAPPY CHEEZE


Macadamia Pepper HAPPY CHEEZE


Thymian / Thyme HAPPY CHEEZE

Fotos von https://www.kickstarter.com/projects/happycheeze/happy-cheeze-vegan-and-raw

Dienstag, 28. April 2015

Vegane Herrenanzüge auch bei Hugo Boss

Mit Freude stellte ich eine Auswahl Anzüge ohne tierische Wolle bei Hugo Boss fest. Der Webshop von Hugo Boss ist hier sehr angenehm. In der Kategorie Herren->Anzüge lässt sich auf der linken Seite nach Material filtern. Unter Baumwoll-Mix finden sich dann vornehmlich Anzüge ohne tierische Wolle.

Hier die Modelle ohne Wolle:

Hugo Boss Anzug Aiko2/Heise
Material: 65% Baumwolle, 35% Leinen, Futter: 100% Viscose, Ärmelfutter: 85% Cupro, 15% Acetat


Hugo Boss Anzug Ryan4/Win2
Material: 100% Baumwolle, Futter: 100% Viscose, Ärmelfutter: 51% Viscose, 49% Acetat



Hugo Boss Anzug Huge3/Genius2
Material: 98% Baumwolle, 2% Elasthan, Futter: 55% Acetat, 45% Cupro, Ärmelfutter: 51% Viscose, 49% Acetat



Dr. Oetker vegan

Anbei findet ihr ein PDF von der Dr. Oetker-Webseite mit der Auflistung aller veganen Produkte dieser Marke.

Hier versteckt sich der Link

Die Firma hat hierzu sogar eine Themenseite (Klick) und eine vegane Rezeptsammlung.

Mittwoch, 22. April 2015

Earth Day

Zum Earth Day will ich nicht viel schreiben, im folgenden Video ist genug wahres enthalten:


Mittwoch, 15. April 2015

Frühstück aus der Reihe: Vegan wider Willen


Offenkundig hat man in der EDEKA Eigenproduktion vergessen das obligatorische Milchpulver oder Ei in die Nougat Bits zu mischen. Mich freut es. Wenn auch nicht ökologisch produziert, erweitern sie jedoch mein Frühstücks-Portfolio. REWE hat diese auch unter der Eigenmarke im Sortiment, diese sind auch vegan. Das Original vom bekannten Markenhersteller ist es leider nicht.





Dienstag, 31. März 2015

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Unsere Welt ist ein solch wundervoller Ort, einzigartig schön und vielfältig. Ein Blick in den von leuchtenden Sternen übersäten Nachthimmel lässt uns flau im Magen werden angesichts der gigantischen Größe dessen, was uns umgibt. Es gibt Naturschauspiele auf dieser Welt für die uns als Beschreibung nur das Wort "Wunder" einfällt. Alles ist auf seine Art schön und einzigartig. Die in Eis gehüllte Welt an einem kalten Wintermorgen, das kühle Gras zwischen unseren Zehen im Sommer, buntes Laub und eine vollkommen veränderte Welt im Herbst und nicht zu letzt der Frühling, der unsere Gefühlswelt aus den Ankern zu reisen vermag. Selbst Sturm und Gewitter faszinieren und beeindrucken uns immer wieder. Es ist die größte Befriedigung all dies jeden Tag in seiner individuellen Ausprägung erleben zu dürfen. So viele unterschiedliche Lebewesen zu treffen. Mit vielen kann man sich sogar verständigen und mit einigen sogar in einer Sprache.

Doch die Gesellschaft, die wir uns alle erschaffen haben vermag mich zuweilen in Angst und Schrecken zu versetzen. Wir erfinden Begriffe wie Kükenschreddern, Massentierhaltung, zivile Opfer, Kollateralschaden, Dritte Welt, Bettler, humanes Töten und noch viele weitere Wörter bei denen ich mir gar nicht ausmalen möchte wie diese entstanden. Bei all den Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen investieren wir so viel Zeit und Mühe all diese Missstände zu beschreiben und mit einem Namen zu versehen. Wir gehen an mittellosen Menschen vorbei und schämen uns ihnen in die Augen zu sehen. Wenn wir uns dennoch einmal überwinden und einem hilfsbedürftigen Menschen eine in der Regel wirklich sehr kleine Spende zu überreichen, werden wir von unserer Umgebung misstrauisch beäugt. So blenden wir bedürftige Menschen aus und überlegen stattdessen welchen Gegenstand wir uns als nächstes leisten möchten. In unserer Gesellschaft ist es etwas Schlechtes wenn man arm ist, wenn man reich ist, wenn man hilft und wenn man um Hilfe bittet. Es ist völlig normal Lebewesen als Ware zu betrachten und nicht benötigte Exemplare unverzüglich zu vernichten. Auf der anderen Seite gibt es so genannte "Nutztiere" die einen höheren Lebensstandard haben als die ärmsten Menschen in unserer Gesellschaft. Hinzu kommt noch die Abartigkeit einer solchen Klassifizierung.

Diese Seite unserer Welt, unserer Gesellschaft jagt mir Angst ein, lässt mich geradezu erstarren vor Furcht und hält mich manche Nacht wach. Nächte in denen Zweifel und Angst gegen Hoffnung und Mut ankämpfen. Selbst innerhalb der Gesellschaftsbereiche der wir uns zugehörig fühlen wird gegeneinander gewirkt. Wir regen uns über Mittelfinger und andere ungünstig gesetzte Gesten unerfahrener Frontmänner auf und übersehen völlig das Potenzial dieser Personen, ihrer Motivation. Dieser Menschen die ausgezogen sind ihr Land zu verändern, Ihr Land in eine bessere Zukunft zu führen. Es ist nicht an uns solch mutige Personen offen und feindselig zu kritisieren und mit Hilfe von Banalitäten all ihrer Glaubwürdigkeit zu berauben. Es ist an uns mit ihnen gemeinsam in die Zukunft zu gehen, Fehler zu verzeihen und die gelebte Motivation auch ein Stück weit in unser eigenes Wirken zu übernehmen.

Und gibt es auch Zeichen die Mut machen, sei es Barbara, die der Welt ihren Spiegel vorhält und dafür enormen Zuspruch erfährt. Oder die vielen Menschen und Verkaufsstellen, die sich gegen die Hass-schürende Art einer Bild Zeitung auflehnen. Menschen die Tag und Nach bei Wind und Wetter unterwegs sind um das Leid der "Tiere", dieser wunderbaren Lebewesen in unserer Gesellschaft zu mindern oder wenigstens öffentlich zu machen. Nicht zu sprechen von all den ehrenamtlich oder nur geringfügig entlohnten Personen, die sich tagtäglich in Tierheimen, Tafeln, Obdachlosenheimen und anderen ähnlich ausgerichteten Einrichtungen engagieren. Die stetig wachsende Zahl vegetarisch oder vegan lebender Personen, all die traditionellen Unternehmen die sich trauen diesem positiven Trend wenigstens zaghaft zu folgen und dem Thema damit mehr Relevanz verleihen. Bewegungen für ein tolerantes Miteinander, die in Ihrer Größe jede Hass-Demonstration winzig erscheinen lassen. Prominente Personen, die klar und deutlich für Toleranz einstehen und manchmal sogar erschreckend einfach klar machen, wieso Toleranz nichts außergewöhnliches sein darf.

Die Welt scheint sich in der Morgendämmerung zu befinden und es ist ein schönes Gefühl, fast so als würde ich von der morgendlichen Sonne geweckt die meinen Körper mit Wärme füllt.


Mittwoch, 25. März 2015

Time for Shoes

Hier wieder einige wie ich finde schöne Herrenschuhe, natürlich vegan :)

Wills ist eine britische Marke, die in Portugal fertigen lässt. Einige Wills Modelle findet man auch bei Avesu, leider jedoch nicht annähernd alle. Wills berechnet lediglich 4£ Versandkosten.

Noah ist eine italienische Marke, die auch lokal in Italien in Kleinserie fertigt. Der Versand nach Deutschland ist kostenfrei, die Schuhe selbst sind modisch manche Modelle sind auch etwas ausgefallener. Hier jedoch habe ich bei beiden Marken nur Modelle ausgewählt, die zum Anzug getragen werden können.

Wills Slim Sole Oxfords Black - 75,00£
Wills Slim Sole smart shoes Tan - 75,00£
Wills Slim Sole smart shoes Dark browm - 75,00£
Wills City brogues Black - 75,00£

NOAH Roberto Braun - 159,00€
NOAH Renato Schwarz - 165,00€
NOAH Enrico moro - 159,00€








Freitag, 20. März 2015

Berlin Berlin

Auch wenn es bereits den meisten Veganern bekannt ist, Berlin ist ein Paradies.

Essen waren wir im La Mano Verde. Eine ganz klare Empfehlung. Fantastisches Essen und sehr angenehme Menschen. Das Publikum ist erwachsen und wenig alternativ. Es war interessant in einem 100% veganen Restaurant zu essen, ohne einen einzigen Menschen zu treffen, der den Stereotypen des Veganers verkörpert.

Die Speisekarte kommt als iPad an den Tisch und ist übersichtlich, jedoch mit reichlich Auswahl gestaltet.

Ich wählte:

Geräuchertes Tempeh Steak mit Gemüse-Jus, serviert mit Portobello-Champignon und Lavendel-Thymian-Gnocchis

Einen Cocktail dessen Namen ich mir leider nicht notierte

Und mein persönliches Highlight:

Triple Chocolate Fudge
Schokoladigster Schokokuchen aller Schokokuchenzeiten

Geschmacklich hervorragend, der Schokokuchen war wie ich befürchte jedoch für zwei Personen gedacht, ich hatte zu kämpfen :-)


Mittwoch, 4. März 2015

Lesetip - Warum Derik Meinkoehn nicht mehr zurück kann

Wie viele der heutigen Veganer wurde auch Derik Meinkoehn von einem der unzähligen Kochbücher von Attila Hildmann (AKA Vegangstaaaa) dazu motiviert sich mit der veganen Ernährung auseinanderzusetzen. Die eigentliche Challenge erstreckt sich über 60 Tage, doch Herr Meinkoehn hatte schnell den Entschluss gefasst, den neuen Weg nicht mit dem 60. Tag enden zu lassen.

"Doch schon nach ein paar Wochen war für mich klar, dass ich nicht zu meiner alten Ernährung zurückkehren werde..."

Das Auseinandersetzen mit der Ernährung und all ihrer Facetten lässt auch für Ihn nur einen Schluss zu: Vegan zu bleiben.

Nicht aus dem irrwitzigen Gedanken heraus, die ganze Menschheit würde in ferner Zukunft vegan leben. Auch nicht aufgrund urzeitlich begründeter "Der Mensch ist ein Beerensammler"-Argumentation. Jedoch aber, neben der Vermeidung von selbst verursachtem Tierleid, als Statement gegen die heutige Gesellschaft und der fehlende Bezug zum Leben im Allgemeinen.

"Für mich ist die vegane Ernährung eine Haltung anderen zu zeigen, dass auch sie mit weniger Fleisch auskommen können."

Lebewesen werden zu Produkten, in Folie gepackt und schön sauber und anonym im Supermarkt-Regal ausgestellt. Diese sehr abstrakte Vermarktung macht es den Verbrauchern einfach, den Bezug zum Lebewesen auszublenden und für die wenigen Verbraucher die einen Bezug sehen, gibt es die Bilder von vermeintlich glücklichen Schweinen und Rindern. Wie unrealistisch und überzogen diese Darstellung ist, stellt er deutlich klar. Als Kind einer Familie, welche seit Generationen landwirtschaftlich tätig ist, hat er den Wandel in der Landwirtschaft hin zum effizienzorientierten Hochleistungsbetrieb erfahren.

"Zwischen 6 und 15 Euro soll ein Züchter pro Schwein verdienen, es gibt aber auch Landwirte, die müssen mit 21 Cent auskommen. 21 Cent für ein Tierleben."

Er fasst in diesem Artikel, der seinen veganen Blog auf Stern.de abschließt, in meinen Augen sehr gut zusammen welche Motivation ihn und viele andere (inklusive mir) treibt und was in dieser Welt falsch läuft. Es geht nicht darum der veganste Veganer zu sein und der elitärste Weltverbesserer. Es kommt aber sehr wohl darauf an sich mit der eigenen Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen. Und wie er schön schlussfolgert, gibt es nach einer solchen Auseinandersetzung mit sich selbst nur eine Möglichkeit: weiterhin vegan zu leben.

Hier der Link zum Artikel: Ein Jahr vegan

Montag, 2. März 2015

Vegan nächtigen in Stuttgart

Ob beruflich oder privat unterwegs, eine empfehlenswerte Unterkunft ist das Arcotel Camino in Stuttgart. Wunderbar zentral gelegen (600m bis zum Milaneo) und mit einer Tiefgarage ausgestattet bietet es saubere Zimmer für angemessene Preise (für Stuttgarter Verhältnisse). Das Farbbild ist etwas bieder (beiges Leder und dunkles Holz) aber sauber und der Stil ist einheitlich. Thematisch hat sich das Hotel dem Jakobsweg verschrieben und das zieht sich konsequent durch das ganze Hotel. Leider wird wie in vielen Hotels sehr viel Leder verwendet, was mir nicht sehr zusagt.

Das Hauseigene Restaurant Weissenhof bietet jedoch ein veganes Menü welches preislich absolut im Rahmen ist und qualitativ hervorragend. Mir hat es persönlich sehr gut geschmeckt. Schön ist auch, bei dem Gruß aus der Küche wurde mitgedacht und dieser fiel für mich auch vegan aus.

Das Menü fiel bei uns wie folgt aus:

- Asiatische Kürbiscremesuppe

- Kross gebratene Kartoffel-Soja-Puffer mit Ratatouille, gegrillte Zucchini und Karottenstroh

- Trilogie von der Zwetschke

Dazu gab es die Hauslimonade, welche sehr zu empfehlen ist und einen Kaffee zum Dessert. Zu Zweit kamen wir damit auf unter 90€.

Das Hotel wirbt auch mit veganen Alternativen im Frühstücksbuffet. Zuvorderst: Das Frühstücksbuffet ist üppig und von guter Qualität, die veganen Alternativen sind jedoch leider nur sehr rar gesät. Es gab Margarine, Tofu Natur, Tofu geräuchert und Marmelade. Außerdem Sojamilch für das Müsli, jedoch nur eine vegane Müslisorte.

Dennoch wurde ich satt und das Frühstück hat mir sehr gut geschmeckt.

Alles in allem hat mich als veganer Gast hauptsächlich das viele Leder gestört, gemangelt hat es mir an nichts und geschmeckt hat es wirklich sehr sehr gut.

Hier noch zum Vergleich die Kosten:
Suite für zwei Personen inkl. Frühstück und Wellness: 153,00€
Abendessen: 80,00€
Garagenstellplatz: 18€
Gesamt: 251,00€

Wenn man beruflich unterwegs und alleine ist fällt der Zimmerpreis für das normale Zimmer mit 119,00€ wesentlich geringer aus. Das Arcotel Camino in Stuttgart kommt auf jeden Fall auf die Favoritenliste.



Donnerstag, 26. Februar 2015

Das Vegansein

Als mir nach vielen Jahren des Vegetarischseins die Erleuchtung kam das ich meinem Denken und Fühlen nur durch eine vegane Lebensweise gerecht werden kann hat sich mir ein Wall von Fragen gestellt! 
Ich habe mich in der Anfangszeit seeeeehr intensiv durchs Internet gelesen! (kann ich jedem nur empfehlen!)
Nachdem mir dann klar war 100% vegan geht nicht, stellte sich mir die Frage: wie vegan bin ich? Ehrlich gesagt stellt sich mir diese Frage auch jetzt immer mal wieder! 
Vegansein ist ja schließlich kein Verein bei dem es eine strikte Vorschrift oder Liste gibt was DER Veganer darf und was nicht! (Bei so manchen dummen Fragen die einem die Allesesser so stellen könnte man allerdings davon ausgehen, dass die meinen es gäbe sowas, was mich im Übrigen manchmal etwas grummelig macht!) 
Ich DARF auch vom Hochhaus springen, das WILL ich aber nicht! 
Es ist also eine Willensfrage und jeder muss für sich raus finden oder entscheiden was er will und was nicht.

Wikipedia sagt: [Aktuelle Bedeutungswörterbücher der deutschen Sprache definieren den Veganer beziehungsweise die Veganerin als „Vegetarier, der vollständig auf tierische Produkte verzichtet“ oder als „Anhänger des Veganismus“.] 

"Anhänger des Veganismus" auch eine geile Definition, wer sich das schon wieder ausgedacht hat!? 
Klar ist: Fleisch, Eier, Milch und Milchprodukte sind tabu! 
Aber was ist mit diesen ganzen Inhaltsstoffen mit denen man sich eigentlich noch nie beschäftigt hat, Milchsäure, Schellack, Lanolin, Casein, Karmin (E 120), generell die ganzen E-Nummern usw. usw.
Da muss man erst mal durchsteigen, was ist tierischer Herkunft und was nicht? 
Ganz schwierig finde ich die Inhaltsstoffe die sowohl pflanzlicher als auch tierischer Herkunft sein können... Ess ichs oder ess ichs nicht? Ich persönlich handel dabei nach Gefühl.

Im Internet gibt es auf einigen Seiten und Foren viele Produktanfragen an die jeweiligen Firmen. Das finde ich generell echt ne feine Sache. Problematisch dabei ist, dass die Firmen auch nicht immer ehrlich (oder unwissend!?) sind, das sich Produkte bzw. Rezepturen auch mal ändern und zu guter Letzt, wenn ich im Supermarkt stehe und mich frage ob ich das jetzt kaufen kann oder nicht, kann ich ja auch nicht (immer) erst mal recherchieren…

Also bleibt die Frage, wie vegan bin ich!?

Mittwoch, 18. Februar 2015

Perfektionistische Gutmenschen?

Hauptsächlich wehrt man sich als Veganer gegen Vorurteile und Sticheleien von nicht vegan lebenden Mitmenschen. Liest man in Foren oder auch was ich persönlich als Resonanz erhalte, zeichnet sich ab, dass ein großer Teil der Kritik an der Intensität und Konsequenz des eigenen veganen Lebensstils von anderen Veganern kommt. An sich schätze ich konstruktive Kritik oder interessante Denkanstöße sehr. Oftmals aber schießt es über das Ziel hinaus.

Veganer kritisieren moderat lebende Veganer für die aus ihrer Sicht nicht ausreichen konsequent gelebte Einstellung.

Von Nicht-Veganern bin ich es gewohnt Kritik dieser Art zu erhalten und die darauf Aufbauenden Argumente, wie zum Beispiel: "Du lebst vegan, bestellst aber bei Amazon und nimmst schlechte Arbeitsbedingungen für Menschen in Kauf."

Das Ziel ist klar, das schlecht-machen des veganen Lebensstils durch das vorhalten der noch nicht perfekt ökologisch abgestimmten Lebensbereiche. Scheinbar gibt es in dieser Argumentation nur schwarz und weiß, nur ganz schlecht oder ganz gut. Das Ablehnen tierischer Produkte und Materialien ist in diesem Kontext scheinbar nicht vereinbar mit Autofahren, bei Amazon.de bestellen oder ähnlichem.

Dieser Argumentation folgend gibt es einige Dinge, die Veganer nicht dürfen:
- ein Smartphone besitzen und / oder benutzen
- Kindern den freien Willen gestatten und aktiv zwischen Vegan oder Omnivor zu wählen
- Auto Fahren
- Motorrad fahren
- Bei Supermärkten einkaufen, die auch Fleisch anbieten
- Bei Supermärkten einkaufen
- Kleidung kaufen von Marken die auch nicht-vegane Produkte herstellen
- Online Shops nutzen
- Einen Beruf haben der nicht-vegane Industrie unterstützt.
- Da dies so gut wie jede macht heißt es für die meisten: einen Beruf haben ist auch nicht konsequent

Schade finde ich jedoch solche Kritik auch von Veganern zu erleben. Es gibt genug Zweifler und Gegner gegen die wir uns behaupten und tagtäglich mit ihnen diskutieren müssen. Persönlich bekräftige ich lieber einen nicht so konsequent lebenden Veganer oder Vegetarier als ihm seine aus meiner Sicht fehlende Perfektion vor Augen zu führen. Im Grunde ist es einfacher gemeinsam diesen guten Weg zu gehen, jeder in seiner persönlichen Ausprägung und Konsequenz. Wir fordern Akzeptanz in der Gesellschaft, diese sollten wir uns auch untereinander gewähren.

Die wenigen Dinge, die wir Veganer noch machen können, folgt man der o.s. Argumentation, sollten wir gemeinsam tun und uns unterstützen. Viel ist es nicht was da noch übrig bleibt:

- Im Wald leben
- Keine tierischen Produkte essen (wollen wir ja aber so oder so nicht)
- Uns Tag für Tag für unseren Weitblick rechtfertigen

Ich lauf schon mal los und überlege mir ein paar Argumente für alle Kritiker die ich auf dem Weg treffe.

Passend dazu ein aktuelles Bild von barbara. Wir Gutmenschen haben es ja schon schwer genug :-)