Dienstag, 31. März 2015

In was für einer Welt leben wir eigentlich?

Unsere Welt ist ein solch wundervoller Ort, einzigartig schön und vielfältig. Ein Blick in den von leuchtenden Sternen übersäten Nachthimmel lässt uns flau im Magen werden angesichts der gigantischen Größe dessen, was uns umgibt. Es gibt Naturschauspiele auf dieser Welt für die uns als Beschreibung nur das Wort "Wunder" einfällt. Alles ist auf seine Art schön und einzigartig. Die in Eis gehüllte Welt an einem kalten Wintermorgen, das kühle Gras zwischen unseren Zehen im Sommer, buntes Laub und eine vollkommen veränderte Welt im Herbst und nicht zu letzt der Frühling, der unsere Gefühlswelt aus den Ankern zu reisen vermag. Selbst Sturm und Gewitter faszinieren und beeindrucken uns immer wieder. Es ist die größte Befriedigung all dies jeden Tag in seiner individuellen Ausprägung erleben zu dürfen. So viele unterschiedliche Lebewesen zu treffen. Mit vielen kann man sich sogar verständigen und mit einigen sogar in einer Sprache.

Doch die Gesellschaft, die wir uns alle erschaffen haben vermag mich zuweilen in Angst und Schrecken zu versetzen. Wir erfinden Begriffe wie Kükenschreddern, Massentierhaltung, zivile Opfer, Kollateralschaden, Dritte Welt, Bettler, humanes Töten und noch viele weitere Wörter bei denen ich mir gar nicht ausmalen möchte wie diese entstanden. Bei all den Möglichkeiten die uns zur Verfügung stehen investieren wir so viel Zeit und Mühe all diese Missstände zu beschreiben und mit einem Namen zu versehen. Wir gehen an mittellosen Menschen vorbei und schämen uns ihnen in die Augen zu sehen. Wenn wir uns dennoch einmal überwinden und einem hilfsbedürftigen Menschen eine in der Regel wirklich sehr kleine Spende zu überreichen, werden wir von unserer Umgebung misstrauisch beäugt. So blenden wir bedürftige Menschen aus und überlegen stattdessen welchen Gegenstand wir uns als nächstes leisten möchten. In unserer Gesellschaft ist es etwas Schlechtes wenn man arm ist, wenn man reich ist, wenn man hilft und wenn man um Hilfe bittet. Es ist völlig normal Lebewesen als Ware zu betrachten und nicht benötigte Exemplare unverzüglich zu vernichten. Auf der anderen Seite gibt es so genannte "Nutztiere" die einen höheren Lebensstandard haben als die ärmsten Menschen in unserer Gesellschaft. Hinzu kommt noch die Abartigkeit einer solchen Klassifizierung.

Diese Seite unserer Welt, unserer Gesellschaft jagt mir Angst ein, lässt mich geradezu erstarren vor Furcht und hält mich manche Nacht wach. Nächte in denen Zweifel und Angst gegen Hoffnung und Mut ankämpfen. Selbst innerhalb der Gesellschaftsbereiche der wir uns zugehörig fühlen wird gegeneinander gewirkt. Wir regen uns über Mittelfinger und andere ungünstig gesetzte Gesten unerfahrener Frontmänner auf und übersehen völlig das Potenzial dieser Personen, ihrer Motivation. Dieser Menschen die ausgezogen sind ihr Land zu verändern, Ihr Land in eine bessere Zukunft zu führen. Es ist nicht an uns solch mutige Personen offen und feindselig zu kritisieren und mit Hilfe von Banalitäten all ihrer Glaubwürdigkeit zu berauben. Es ist an uns mit ihnen gemeinsam in die Zukunft zu gehen, Fehler zu verzeihen und die gelebte Motivation auch ein Stück weit in unser eigenes Wirken zu übernehmen.

Und gibt es auch Zeichen die Mut machen, sei es Barbara, die der Welt ihren Spiegel vorhält und dafür enormen Zuspruch erfährt. Oder die vielen Menschen und Verkaufsstellen, die sich gegen die Hass-schürende Art einer Bild Zeitung auflehnen. Menschen die Tag und Nach bei Wind und Wetter unterwegs sind um das Leid der "Tiere", dieser wunderbaren Lebewesen in unserer Gesellschaft zu mindern oder wenigstens öffentlich zu machen. Nicht zu sprechen von all den ehrenamtlich oder nur geringfügig entlohnten Personen, die sich tagtäglich in Tierheimen, Tafeln, Obdachlosenheimen und anderen ähnlich ausgerichteten Einrichtungen engagieren. Die stetig wachsende Zahl vegetarisch oder vegan lebender Personen, all die traditionellen Unternehmen die sich trauen diesem positiven Trend wenigstens zaghaft zu folgen und dem Thema damit mehr Relevanz verleihen. Bewegungen für ein tolerantes Miteinander, die in Ihrer Größe jede Hass-Demonstration winzig erscheinen lassen. Prominente Personen, die klar und deutlich für Toleranz einstehen und manchmal sogar erschreckend einfach klar machen, wieso Toleranz nichts außergewöhnliches sein darf.

Die Welt scheint sich in der Morgendämmerung zu befinden und es ist ein schönes Gefühl, fast so als würde ich von der morgendlichen Sonne geweckt die meinen Körper mit Wärme füllt.


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