Freitag, 26. Dezember 2014

Sensible Esser ohne statistische Relevanz

Zwei Artikel sind mir beim stöbern ins Auge gefallen.

Als erstes der Artikel Pflanzenesser und Co. sind im Kommen in der Allgemeinen Bäcker Zeitung. Andreas Houben aus dem Bereich Forschung und Entwicklung an der Akademie des Deutschen Bäckerhandwerks sieht uns als die nächste große Zielgruppe auf welche sich das Bäckerhandwerk einstellen muss. Das Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise ist also auch für das Bäckerhandwerk zu einer ernstzunehmenden Bewegung geworden. Das freut mich insbesondere deshalb, da außer trockenen Brötchen und Brezeln bisher für Veganer kein adäquater Snack erhältlich ist.

Der Ausdruck "Sensible Esser" jedoch stört mich schon ein wenig. Natürlich sind vegan lebende Menschen in großen Teilen sensibel, da sie den Lebensstil aus ethischen Gründen wählten. Jedoch impliziert die Zielgruppe auch jene, welche sich aus gesundheitlichen oder sportlichen Gründen vegan ernähren. Natürlich sind diese Menschen nicht per se unsensibel, jedoch sind die Motive höchst egoistischer Natur. Der Fachmann bezieht in die "Sensiblen Esser" nicht nur Veganer, sondern auch Menschen welche nach koscherem Essen oder Essen welches halal ist suchen und dies hat religiöse Gründe. Religion und Glaube sind ebenso egoistische Motive, da man den Grundsätzen seines Glaubens entsprechen möchte um nicht aus der Gesellschaft negativ hervorzustechen oder um sich wohler zu fühlen wenn man alle Regeln befolgt.

Dennoch, abseits aller Wortklauberei ist die Nachricht eine durchaus positive. Welche ich besonders im Kontrast zur folgenden interessant finde: Veganer sind moralische Totalitaristen

Ich beziehe mich auf alle ähnlich lautende Artikel, aber dieser ist ein hervorragendes Beispiel. Im Kern geht es darum, dass sich Veganer aus rein egoistischen Motiven als bessere Menschen positionieren und aus der Gesellschaft hervorstechen wollen. Nahrungsmittel frei von tierischen Produkten, bio, Fairtrade und wenn möglich auch teuer werden gekauft um sich als moralisch und finanziell bessergestellter Mensch darzustellen, welcher wenn man seine vorangestellten moralischen Werte genau nimmt auch die Natur als solche kritisieren und korrigieren muss.

Bisher ist noch kein neues Argument gegen vegan lebende Menschen dabei gewesen und alle werden in den Kommentaren ausreichend behandelt. Worauf ich aber hinaus möchte ist die Zeile "Dass sie im Alltag keine Rolle spielt, stimmt daher hoffnungsfroh. Selbst optimistische Studien kommen auf bestenfalls 0,5 Prozent Veganer." auf Seite 2 des Artikels.

Wenn die Zahl der vegan lebenden Menschen doch so gering und ohne Einfluss ist, wie erklären sich dann die Gedanken der Bäcker oder das wachsende Sortiment in den bekannten Supermärkten? Aldi positioniert sich hier ebenso wie Rewe. Die Kaufland Kette hat mehrere Sorten preiswerter Kuhmilch-Alternativen im Angebot und die Bücherregale quellen über vor Kochbüchern zu veganen oder vegetarischen Gerichten. Marktforscher, Produktmanager, Einkäufer und das Management einiger Unternehmen sehen im Veganismus mehr als nur einen kurzen Trend. Anders kann man die Neuausrichtung der Produktpaletten nicht erklären. Wirtschaftlich würde es sich nicht rechnen, würde man im besten Fall 0,5% der Bevölkerung damit bedienen.

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