Samstag, 13. Dezember 2014

Unterwegs vegan?

Aufstehen um 5:30 Uhr. Zum Frühstück Müsli mit Reismilch und einen Kaffee. Nach der Dusche noch schnell richten, Rasur, Haare und die Zähne. Hemd, Anzug, Krawatte und Schuhe liegen schon bereit, am Vorabend gerichtet, denn es sind 400km zu fahren und der Termin beginnt um 10:00 Uhr. Also pünktlich um 6:00 Uhr los um noch genug Puffer für eventuellen Stau oder andere Verzögerungen zu haben. Eine Fahrt dieser Länge kostet Energie, also habe ich einen Clif Bar Energieriegel White Chocolate Macadamia. Meine Lieblingssorte, natürlich sind die Riegel vegan.

So weit, so gut. Doch jetzt kommt die eigentliche Herausforderung. Der Termin findet in der Zentrale des Kunden statt und diese ist mit einem Betriebsrestaurant ausgestattet. Natürlich besteht der Kunde darauf mich nach einer dreistündigen Verhandlung zum Essen einzuladen. Und genau hier muss ich mit meinen Prinzipien brechen. Das Restaurant bietet zwar ein vegetarisches Gericht, jedoch keinerlei vegane Alternativen. Also was tun? Mich als Grasfresser outen und riskieren einen seltsamen Eindruck auf den Kunden zu machen oder eine Alternative suchen mit möglichst wenig tierischen Zutaten?

Aus professionellen Gründen habe ich mich für die zweite Variante entschieden, denn leider ist man als Veganer für die meisten Menschen immer noch ein Sonderling oder ein Querulant und das kann eine professionelle Zusammenarbeit durchaus gefährden. Man stelle sich vor man sei ein Fleisch verzehrender Mensch, für den das auch zur Normalität gehört und man trifft sich mit einem potenziellen Geschäftspartner um die nächsten Schritte für eine mehrere Millionen schwere Zusammenarbeit zu besprechen. Diese Person erwartet einen absoluten Profi und seriösen Geschäftsmann. Leider führt eine offensive Konfrontation mit dem eigenen veganen Lebensstil zu einem Hinterfragen der Professionalität des Gegenübers und Zweifel können eine solche Kooperation schnell zunichte machen. Leider!

So sehe ich mich gezwungen in solchen Situationen möglichst unauffällig zu sein und meinem Lebensstil so gut wie möglich gerecht zu werden. Aber oftmals komme ich um den Verzehr von Käse oder Milch in einer solchen Situation nicht herum, schlicht aus Mangel an veganen Alternativen.

Also was tun wenn dich der Beruf zwingt mit deinen Prinzipien zu brechen?

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